2010–11
Malerei auf Papier im Holzkasten mit Strukturglas
62x52,5x8 cm
Die Frage « Was ist ein Bild ? » habe ich im spielerischen Experiment noch einmal künstlerisch dekliniert.
Der Betrachter :
Je
nach Augenhöhe (Niveau) die ja bekanntlich den Horizont bestimmt und
dem individuellen, ja einzigartigen Standpunkt den ein Mensch vor dem
Bildobjekt einnimmt, erscheint das Tableau unterschiedlich. Subjektiv
ist ja sowieso die Ansichtssache zwischen Betrachter und Kunst.
Und
so sucht man das Objekt ab nach dem Inhalt (Aussage ?) bzw. Ursprung des
jetzt zu sehenden Ergebnisses eines Gestaltungsprozesses. Dieser ist
mehr zu ahnen als dass er wie üblich abzulesen ist. Diese meine Verhüllung
kann irritieren, verstören, ungeduldig machen – zumal bei jeder
Körper-Bewegung sich auch das Bild bewegt. Was gerade noch erkannt, ist
jetzt wieder in Methamorphose. Wo nur ist das « endgültige » Ergebnis ?
Das Werk :
In
bestimmter Höhe an der Wand, in geplantem Abstand zum Nachbarwerk
gehängt, ergeben sich im Diptychon und mehr noch im Dreiklang
(Triptychon) eine Dramaturgie, die das Einzelbild in seinem Charakter
bestätigt oder gar noch verstärkt.
Bandbreiten von « laut » und «
leise », « schnell » oder « langsam » etc. werden hier ermöglicht. Bei
allen Unterschieden bleibt jedoch der gemeinsame Nenner, die gerade noch
zu erkennende gemeinsame Herkunft aus der Serie der « Kacheln » (Carrelage) deutlich, mit seinen breiten Senkrechten und Waagerechten, Arbeiten
einer Serie auf Papier aus den Jahren 2000 bis 2010. Neu in den
Bildkästen sind Spiegel, die eine jeweils unterschiedliche Farbigkeit
des vor ihm stehenden Betrachters in das Bild integrieren und
gleichzeitig an ihn zurückgeben. Auch als abendlicher
Restlichtverstärker sind die Spiegel nützlich.
Bei den
hochformatigen etwas unscharf wirkenden Jahreszeitbildern, « Landschaft »
genannt, hat sich das Motiv wie durch xfacher
Detail- Vergrösserung zu
einem Makrokosmos von Malerei entwickelt. Auch hier ist kein Gegenstand
mehr ersichtlich. Die Behauptung des Titels muss einfach geglaubt
werden. Oder auch nicht, denn wo ist hier das Bild ?
Jetzt werden die
Veränderungen der Arbeiten nur noch von dem unterschiedlichen
Lichteinfall der Tages- oder Jahreszeiten bestimmt. Aber darauf hat der
Künstler so wenig Einfluss, wie auf den Standpunkt des Betrachters.
P.S.
:
bislang sind die Arbeiten im Format limitiert, weil durch das dicke
Glas schon bei mittlerer Größe viel Gewicht entsteht. Es wird an großen
Acrylglasplatten von gleichen Strukturen gearbeitet. Dann kann im Jahr
2012 bis zum Format 200 x 150 cm gearbeitet werden.